U-Boot-Basis ohne U-Boote

Bangkok/Sattahip - Die thailändische Marine will im März ihre U-Boot-Basis inklusive Hauptquartier und Trainingszentrum fertig stellen. U-Boote jedoch hat die Marine keine.
Mit dem Bau wurde letztes Jahr auf der Marinebasis Sattahip in Chonburi begonnen. Ein 10-Jahres-Plan der Marine sieht vor, mindestens drei U-Boote anzuschaffen.

U-Boot-Geschwader-Chef Admiral Panu Punyavirocha sagte, dass neue Hauptquartier kostet 540 Mio. Baht. Davon entfielen rund 200 Mio. Baht auf ein Trainingszentrum inkl. U-Boot-Simulator.
Der ehemalige Marinechef Kamthorn Pumhiran hatte die Gründung eines U-Boot-Geschwaders im April 2011 befohlen, nachdem die Regierung zunächst grünes Licht für den Kauf von vier gebrauchten deutschen U-Booten für sieben Milliarden Baht gegeben hatte.
Die Transparenz des Deals und der Kosten-Nutzen-Effekt wurden in Frage gestellt. Thailand versäumte es, eine von Deutschland gesetzte Frist einzuhalten, sodass die U-Boote anderweitig verkauft wurden.

2011 wollte die Marine gebrauchte U-Boote aus Deutschland kaufen

 
Damit ist das Thema jedoch noch lange nicht vom Tisch, denn Thailand braucht U-Boote, weil sie „von strategischer Wichtigkeit“ sind, sagte Admiral Panu am 12. Oktober.
Wenn es zu territorialen Auseinandersetzungen im Südchinesischen Meer komme, könnten Seetransporte in den Golf von Thailand unterbrochen werden und die Wirtschaft Thailands erheblich schädigen. Daher müsse die Marine über defensive Kapazitäten verfügen, die garantieren, dass Schiffe den Golf von Thailand ansteuern können.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass U-Boote als Abschreckung dienen, sollten „feindliche Einheiten versuchen, in Thailands maritimes Territorium einzudringen.“
Wie schon vor dem geplanten Kauf der deutschen U-Boote erklärte Panu, dass Indonesien, Singapur, Malaysia und Vietnam zusammen 19 U-Boote haben, die in angrenzenden Gewässern kreuzen.
Premierministerin Yingluck, zugleich Verteidigungsministerin, hatte den Obersten Befehlshaber der drei Waffengattungen, Thanasak Patimaprakorn, aufgefordert, einen Zehn-Jahres-Plan aufzustellen, der beinhaltet, welche Geräte und Waffen das Militär braucht oder gerne haben möchte. Die U-Boote stehen auf dieser Wunschliste, teilte eine Quelle innerhalb des Verteidigungsministeriums mit.
Die Marine schickte bereits 28 Offiziere zu einem mehrmonatigen U-Boot-Ausbildungslehrgang nach Deutschland und Südkorea.

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