Dienstag, 22. Oktober 2013

Geplanter Neubeginn der Strandaufschüttung heftig umstritten

Pattaya - Im Januar 2011 sorgte die Studie eines Forschers der Chualongkorn Universität für Aufsehen. Prof. Thanawat Jarupongsakul, Leiter der Fakultät für Untersuchungen zur Vermeidung von Naturkatastrophen, hatte herausgefunden, dass Pattayas Strände aufgrund der zunehmenden Sanderosion während der Monsumzeiten ohne drastische Gegenmaßnahmen in ca. 5 Jahren verschwunden sein könnten. Angeblich seien sowohl veränderte Meeresströmungen als auch die wachsende kommerzielle Nutzung des Strandes für die bedrohliche Abtragung des Sandes verantwortlich (WOCHENBLITZ berichtete: http://tinyurl.com/3hk36ur).

Nach fast 5-monatiger Beratung wurde schließlich dem Plan des "Aquatic Resources Research Institute" der Chualongkorn Universität zugestimmt, der Sanderosion entlang der Strände zwischen Nord Pattaya und Jomtien durch die Aufschüttung von 200.000 Kubikmetern Sand entgegenzuwirken.
Da laut Prof. Thanawat nicht jeder X-beliebige Sand für die Aufschüttung genommen werden kann, sondern nur ein Sand, der in seiner Grundstruktur dem bereits vorhandenen Sand zu mindestens 70% gleicht, suchten die Wissenschaftler der Chualongkorn Universität wochenlang alle möglichen zur Verfügung stehenden Gebiete der Ostküste ab, bevor sie in einer Flussmündung in Rayong fündig wurden.
Im Juni 2011 reichte die City Hall Pattaya einen konkreten Plan zur Aufschüttung der Strände mit Sand aus der Flussmündung in Rayong bei den Behörden in Bangkok ein (http://tinyurl.com/7gcxwm9).
8 Monate später wartete man in Pattaya noch immer vergeblich auf eine Stellungnahme aus Bangkok zur Übernahme der Kosten und entschloß sich aufgrund des Zeitdrucks, die am schlimmsten betroffenen Teile des Strandes entlang der "Dusit-Kurve" auf eigene Kosten aufzuschütten (http://tinyurl.com/9crpfqj).


Die ersten Aufschüttungsversuche mit dem aus Rayong gelieferten Sand erfolgten im Juli 2012. Das Projekt kam relativ gut voran, bis die Behörden aus Rayong Ende September 2012 verkündeten, dass man sich verkalkuliert habe und keine weiteren Lieferungen mehr möglich seien (http://tinyurl.com/q33bqt2).
Danach geriet das Aufschüttungsprojekt ins Stocken, wobei die Gründe nie so recht bekannt gegeben wurden, doch kann man sich denken, dass möglicherweise die Kosten unterschätzt wurden.
Mit Einsatz der diesjährigenfür die Ostküste unerwartet heftigenRegenzeit, mussten die Befürworter des Projektes Strandaufschüttung eine weitere schmerzliche Erfahrung machen und hilflos mitansehen, wie viele der bis vor einem Jahr aufgetragenen Sandmengen durch Stürme und sintflutähnliche Regenfälle in sich zusammenbrachen und zu großen Teilen wieder abgetragen wurden
Nun soll es eine Wiederaufnahme der Arbeiten geben und Prof. Thanawat ist sich sicher, dass es diesmal besser laufen wird, denn zum einen habe man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und zum anderen wurde die ursprünglich geplante Menge Sand von 200.000 Kubikmeter auf 360.000 Kubikmeter erhöht.
“Die Umsetzung dürfte etwa 8 Monate in Anspruch nehmen, falls es nicht wieder zu unerwarteten Verzögerungen kommen sollte. Das Projekt ist von enormer Wichtigkeit für Thailand, weil Hua Hin und andere südlich gelegene Küstengebiete mit dem gleichen Problem zu kämpfen haben. Sollten wir eine Lösung für Pattaya finden, dann bekommen wir das Problem in den anderen Regionen ebenfalls in den Griff“, sagte Prof. Thanawat vor Journalisten.
Die Gesamtkosten für das Strandaufschüttungsprojekt würden sich bei einem reibungslosen Ablauf auf geschätzte 450 Millionen Baht belaufen. Dafür würde der Strand dann angeblich wieder so wie 1952 aussehen, als der Abstand vom Anfang des Strandes bis zum Wasser noch stolze 35 Meter betrug. Allerdings müsste der Vorgang etwa alle 10 bis 14 Jahre wiederholt werden, um eine langfristige Erhaltung zu garantieren.
Doch wie zu erwarten, stoßen die Pläne nicht nur auf Zustimmung. Sowohl Ratana Ongsombat, Leiter einer Umweltschutz-Organisation aus Naklua, als auch Somnuk Jongmeewasin, Professor für Umweltschutz an der Kasetart Unversität, machen keinen Hehl daraus, dass sie die Pläne für unsinnig und wirkungslos halten. Die engagierten Naturschützer sind der Meinung, dass die künstlichen Anhäufungen sich langfristig rächen und die Situation sogar eher verschlimmern würden.
„Der einzige Weg, die Sanderosion zu verhindern, ist auf jegliche Art künstlicher Eingriffe zu verzichten. Dazu zählen vor allem die exzessive Errichtung von Straßen, Gebäuden und Unterhaltungszonen in unmittelbarer Strandnähe, sowie jegliche Versuche die natürlichen Strömungen des Wassers zu manipulieren. Projekte wie das viel zu nahe am Strand gelegene Sanctuary of Truth in Nord Pattaya sind Musterbeispiele für eine verfehlte Planung, die sich nun rächt“, sagte Herr Somnuk vor Journalisten.
Herr Ratana fügte hinzu, dass sich erst dann etwas ändern werde, wenn die Behörden erkennen würden, dass ihre viel zu großzügige Interpretation der Umweltvorschriften dazu beigetragen habe, dass es inzwischen an vielen Stränden Thailands zu Sanderosionen gekommen sei.   

Text u. Bild: Wochen Blitz....   Ganzes Blog auschauen (Pattaya).....


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